Warum ist die Unterscheidung zwischen den Generationen in einer sich verändernden Arbeitswelt so wichtig?
In der Auseinandersetzung mit den gerade beschriebenen Generationen ist deutlich geworden, dass jede Generation für sehr konträre Werte und Vorstellungen einsteht. Diese Unterschiede und Konflikte zwischen den Generationen gab es schon immer, allerdings sind diese heutzutage aufgrund der Digitalisierung viel erheblicher. Die jungen Generationen wachsen im Wohlstand auf, ganz im Gegensatz zu den älteren Generation, die noch deutlich durch die Nachkriegszeit geprägt waren. Die nachwachsenden Generationen sind durch die sozialen Medien stark vernetzt und einer permanenten Informationsflut ausgesetzt. Diese Veränderungen umfassen das ganze Leben der jeweiligen Generationen und nicht nur im Bezug auf die Arbeitswelt.
Jede Generation wächst unter ganz anderen Umständen und Sicherheiten auf und dies beeinflusst grundlegend deren Vorstellungen und Werte an ihr Leben.
Es ist zum Beispiel so, dass den älteren Generationen materielle Anreize und Sicherheit äußerst wichtig sind, wohingegen die jüngeren Generationen in einer schnelllebigen Welt mit starken Unsicherheiten aufwachsen und ihnen Materialismus dementsprechend unwichtig ist. Sie möchten viel lieber das Leben genießen, Spaß haben und flexibel sein, um sich den schnellen Veränderungen anpassen zu können.
Auch die Vorstellungen im Bezug auf die Arbeitswelt gehen stark auseinander. Galt bei älteren Generationen der Leitsatz “arbeiten, um zu leben”, so hat sich dieser heutzutage zu “leben und dann arbeiten” verschoben.
Die Bedeutung des Berufs und die Loyalität gegenüber einem Arbeitgeber haben von Generation zu Generation abgenommen. Der Wunsch Karriere zu machen, die intrinsische Motivation, sich in einem Job beweisen zu wollen und leistungsbereit zu sein, nehmen ebenso ab. Warum ist also die Unterscheidung zwischen den Generationen so wichtig und wie können die Unternehmen mit diesen Unterschieden umgehen, sodass sie Generationen voneinander profitieren?
Jede Generation steht für unterschiedliche Werte und Vorstellungen ein, und die Notwendigkeit zu arbeiten wird immer mehr in Frage gestellt. Der dazukommende Fachkräftemangel spielt der jungen Generation in die Karten: Sie können noch besser Anforderungen und Anreize an ihren zukünftigen Arbeitgeber stellen. Diese müssen sich also Strategien überlegen, wie sie diese anspruchsvolle Generation für einen Job in ihrem Unternehmen begeistern können und wie sie sich von konkurrierenden Unternehmen unterscheiden, um die besten Talente für sich zu gewinnen.
Wertewandel der Generationen: Wie gehen Unternehmen damit um?
Und wie profitieren Generationen voneinander?
Der Generationen-Workshop
Zunächst geht es darum, ein Bewusstsein für die Andersartigkeit der einzelnen Generationen zu schaffen. Setzen Sie sich z.B. in einem internen Workshop gezielt mit den verschiedenen Generationen und ihren Anforderungen an die Arbeitswelt auseinander. Sehr interaktiv und dynamisch läuft der “Generationen-Workshop” ab, wenn alle Generationen vertreten sind. So erzeugen Sie ein gegenseitiges Verständnis und das Interesse sowie die Öffnung für unterschiedliche Werte und Bedürfnisse nimmt immens zu.
Die Teamzusammensetzung
Bei der Zusammensetzung von Teams setzen Sie bewusst auf Unterschiedlichkeit. Dies ermöglicht einen intensiven Austausch. Jüngere und ältere Mitarbeitern sollten sich unterstützen, voneinander lernen und sich gegenseitig voran bringen.
Insbesondere die Rolle der Führungskraft spielt hier eine zentrale Rolle: Sie sollten die Unterschiede zwischen den Generationen kennen und ein Gespür dafür haben, wie sie jeden für sich individuell fördern, sodass Teams zielführend und effektiv arbeiten können.
Digitalisierung
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Digitalisierung der Arbeitswelt insbesondere der Arbeitsprozesse. Wie sieht die Arbeitsweise jüngerer Generationen aus? Die Generation Z wird kaum mit Ordnern oder Papierbergen arbeiten wollen. Ihr ganzes Leben ist durchzogen von Digitalisierung. Im Rahmen des häufig zitierten Fachkräftemangels sind Unternehmen gefordert, an dem digitalen Wandel teilzunehmen, um attraktive Arbeitsplätze für junge Generationen zu schaffen.
Arbeitszeitmodelle
Auch Arbeitszeitmodelle spielen hier eine wichtige Rolle. Es ist schwer vorstellbar, dass junge Mitarbeiter es für sinnvoll halten, wenn ihnen vorgeschrieben wird um 07:45 Uhr an ihrem Arbeitsplatz zu sitzen um auf Knopfdruck zu arbeiten. Denken Sie über neue und variable Arbeitszeitmodelle nach, um Flexibilität zu ermöglichen.
Kommunikation im Wertewandel
Es entstehen auch neue Ansprüche an die Kommunikation und die Form der Zusammenarbeit in Teams. Wie transparent und offen kommunizieren Sie bereits? In welcher Form werden Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse eingebunden? Ein wertschätzender offener Dialog zwischen Mitarbeitern und Führungskräften sorgt für eine gute Feedbackkultur und ein besseres Miteinander.
Unser Fazit zum Generationenwandel
Der Wertewandel in der Arbeitswelt ist aktuell ein großes Thema, welches sich nicht so einfach unter den Teppich kehren lässt. Wichtig ist, die Prägungen und Vorstellungen der unterschiedlichen Generationen zu verstehen und darauf einzugehen. In der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Generationen wird deutlich, dass jede Generation für sich steht und ihre eigenen Werte vertritt. Deshalb ist es wichtig, dass ein Bewusstsein für die Andersartigkeit der einzelnen Generationen geschaffen wird.
Das Thema Führung spielt in diesem Kontext eine wichtige Rolle, um die Verschiedenartigkeit innerhalb des Arbeitskontexts und Teams einzubinden.
Lesen Sie weiter zum Thema Führung und erfahren Sie, welche Anforderungen die jungen Generationen an ihre Führungskräfte stellen und warum es so wichtig ist, dass Sie sich jetzt mit dem Thema Führung beschäftigen.
Haben Sie Teil 1 der Reihe „Wertewandel“ verpasst? Lesen Sie den Beitrag „Wertewandel in der Arbeitswelt“!