Digitalisierung in KMU – Was ist heute anders?
Die Digitalisierung macht eine ganze Menge mit der Wirtschaft und unserer Gesellschaft: Niemand kann mit Sicherheit voraussagen, wie Märkte, Wettbewerb und Technologien sich in Zukunft verändern werden. Das Wort Digitalisierung wird daher schon fast inflationär verwendet. Es verändert unser Leben und Arbeiten im großen Stil. Neue Geschäftsmodelle, Technologien und Produkte, und auch neue Jobs entstehen. Dabei verändert sich auch die Art, wie und wo wir arbeiten. Häufig wird der Begriff Arbeiten 4.0 verwendet.
Wandel gab es schon immer. Früher vollzog sich der Wandel jedoch langsamer, die Veränderungszyklen waren länger. Menschen hatten in der Regel mehr Zeit, sich auf den Wandel und Veränderungen einzustellen. Wie ist es heute?
Schon jetzt haben viele Beschäftigte in Deutschland einen digitalisierten Arbeitsplatz. Das heißt, dass sie ihre Arbeit nicht mit ihren Händen und Muskelkraft verrichten, sondern mittels Technik und Computern. Unser Arbeiten ist geprägt durch Begriffe wie Big Data, Blockchain, künstliche Intelligenz, Robotik etc. Viele Unternehmen nutzen bereits Cloud-Lösungen. Weitere Unternehmen erwägen, demnächst auf Cloud Computing umzusteigen.
In den letzten Jahren sind einige Faktoren hinzugekommen, die der digitalen Veränderungsgeschwindigkeit einen rasanten Schub gaben: zunächst das Internet und in jüngerer Zeit das mobile Internet, der Siegeszug von Smartphones und Tablets. Die damit verbundene digitale Vernetzung hat eine der rasantesten Veränderungsprozesse von Gesellschaft, Kunden, Märkten und Arbeit ausgelöst. Einige Experten sprechen in diesem Zusammenhang sogar von einer digitalen Revolution. Der Begriff Industrie 4.0 wird häufig synonym verwendet.
Digitalisierung in KMU – Herausforderungen und Erfolgsfaktoren
Der globale Trend der Digitalisierung wirkt sich sowohl auf unsere Arbeitswelt als auch auf althergebrachte Geschäftsmodelle aus. Viele tradierte Formen der Zusammenarbeit und standardisierte Arbeitsprozesse stehen im Zeitalter der Digitalisierung auf dem Prüfstand. Die Kluft zwischen dem traditionellen Geschäft und der digitalen Geschäftswelt wird immer größer. Die Reaktionen der betroffenen Unternehmen sind darauf sehr unterschiedlich. Die einen digitalisieren gleich umfangreich drauf los. Die anderen warten erstmal ab, um zu sehen was passiert. Viele Geschäftsführer von KMU sind überzeugt davon, dass langjährig bewährte Geschäftsmodelle auch in Zukunft noch Bestand haben. Manch einem fehlt der Blick und das Gespür für Innovationen, die eine Erfolgsserie eines bestehenden Produkts oder einer bestehenden Dienstleistung ersetzen oder sogar vollständig vom Markt verdrängen kann. In diesem Zusammenhang sprechen wir auch von Disruption.
Ein Beispiel: vor rund 20 Jahren hätte sich noch niemand vorstellen können, dass eine Onlineplattform von Airbnb für private und gewerbliche Vermietungen, millionenfach Unterkünfte vermietet, ohne eigene Häuser oder Hotels zu besitzen. Private Airbnb-Anbieter, die schnell, unkompliziert und transparent ihr Angebot veröffentlichen können, machen Hotels und Pensionen inzwischen massiv Konkurrenz.
Unternehmen und Führungskräfte sind heute aktiv gefordert, sich intensiv mit den Einflüssen und Auswirkungen der digitalen Revolution auseinandersetzen. Fehlt der Unternehmensleitung ein digitales Selbstverständnis, kann sich das massiv auf die Unternehmensentwicklung auswirken. Die Unternehmensleitung ist heute mehr denn je gefordert, neue Technologien zu erkennen und umzusetzen, um eine digitale Nutzung zu ermöglichen.
Konkret heißt das, dass die entsprechende Technologie ausgereift ist, flächendeckend eingesetzt und von allen Beteiligten als normal betrachtet wird. Die neuen Möglichkeiten werden zu Standards und verdrängen bisherige Technologien. Unternehmen sind zunehmend gefordert Schritt zu halten, um in der Wirtschaft erfolgreich zu sein. Die Herausforderungen der Digitalisierung reichen jedoch weiter.
Ein weiterer zentraler Schritt ist die Erkenntnis, dass es bei der Digitalisierung nicht nur um IT und neue Technologien geht. Der Mensch spielt hier oft zu Unrecht eine zurückgesetzte Rolle. Es wird versäumt, Mitarbeiter aktiv in Digitalisierungsentscheidungen und -prozesse mit einzubeziehen.
Jedes Konzept bzw. jeder Prozess ist nur so gut, wie Menschen diese Veränderungen auch akzeptieren und nachhaltig umsetzen.
In der heutigen Arbeitswelt ist es sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeiter eine Grundvoraussetzung, ganz selbstverständlich mit Internetquellen und mit neuen mobilen Computer- und Internetmedien umzugehen. In aktuellen Studien geben nur noch rund acht Prozent der Befragten an, dass sie nie am Computer arbeiten würden. Das bedeutet im Umkehrschluss, an fast allen Arbeitsplätzen in Deutschland digitale Grundkompetenzen gefragt sind, um die beruflichen Anforderungen erfüllen zu können.
Digitalisierung in KMU – Unser Fazit
„Digitalisierung” ist kein Zukunftsthema! Digitalisierung findet jetzt und heute statt! Wir sind mittendrin! Digitalisierung wirkt sich auf alle Bereiche und Ebenen des Unternehmens aus, egal ob Geschäftsführung, Führungskraft oder Mitarbeiter. Ob die digitale Transformation in Ihrem Unternehmen gelingt, wird auf menschlicher UND technischer Ebene bestimmt. Dabei rücken Themen wie lebenslanges Lernen, Qualifizierung und Weiterentwicklung von Menschen und Unternehmen immer mehr in den Vordergrund.
Wie ist es bei Ihnen? Sind Sie auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gut vorbereitet?