In Teil 1 und 2 der Reihe “Wertewandel in der Arbeitswelt” haben Sie viel über Wertewandel erfahren. Wir haben die verschiedenen Generationen dargestellt und erklärt, wo genau die Unterschiede liegen. In diesem Beitrag gehen wir einen Schritt weiter und setzen uns mit dem Thema Wertewandel und Führung auseinander. Welche Kompetenzen brauchen Führungskräfte, um gut mit den verschiedenen Generationen zusammenarbeiten zu können? Welche Anforderungen stellt gerade die junge Generation an ihre Führungskräfte und warum sind diese Anforderungen so anders als die der vorherigen Generationen?
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Wertewandel und Führung – welche Anforderungen hat die junge Generation an ihre Führungskräfte?

In Unternehmen gibt es seit jeher die Situation, dass Führungskräfte es mit verschiedenen Mitarbeitergenerationen zu tun haben. Was hingegen neu ist: die jungen Generationen, die im Zeitalter der Digitalisierung aufwachsen, stellen andere Anforderungen. Und bei den Führungskräften bestehen starke Unsicherheiten, wie diese Generationen nun am besten zu führen sind.

Es handelt sich um eine sehr selbstbewusste Generation, die Kritik äußert und alteingesessene Strukturen hinterfragt. Für die Führungskräfte bringt dies hohe Anforderungen an ihre eigene Führungskompetenz mit sich. Ihre Aufgabe ist es, die verschiedenen Generationen mit ihren verschiedenen Prägungen und Vorstellungen zusammenzubringen, sodass starke Teams entstehen, die gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Die Mitarbeiter sollen selbst erleben, dass diese Unterschiede einen Mehrwert bringen, sie sich gegenseitig schätzen, ergänzen und gemeinsam vorankommen.

Die junge Generation – was will sie wirklich?

Ein Forschungsprojekt der Hochschule Baden-Württemberg Lörrach im Bereich Personalmanagement hat ergeben, dass die jungen Generationen ganz genaue Vorstellungen davon haben, wie eine Führungskraft zu sein hat:

Sie wünschen sich Führungskräfte, die intensiv kommunizieren und informieren. Sie möchten sich weiterbilden können, Entwicklungsräume haben und eine Führungskraft, die überzeugend auftritt und durch sinnstiftende und werteorientierte Visionen motiviert. Ihnen ist vor allem ein wertschätzendes Arbeitsklima wichtig, aber auch transparente Strukturen und eine klare Kommunikation sind von großer Bedeutung.  

Die jungen Generationen möchten nicht mehr Mitarbeiter xy im Unternehmen sein – sie sind viel anspruchsvoller. Sie möchten über die Hintergründe von Entscheidungen und die Bearbeitung von Aufgaben informiert werden. So wird ein höheres Engagement erzeugt und das Bedürfnis der jüngeren Generationen, einen werthaltigen Beitrag zu leisten, wird befriedigt. Sie stehen für eine Kommunikation auf Augenhöhe und eine Kultur der Wertschätzung und Kritikfähigkeit ein. Auf der Führungsebene müssen kommunikative und hierarchische Barrieren abgebaut werden, um einen persönlichen Kontakt zu nachwachsenden Generation aktiv zu pflegen.

Wertewandel und Führung – die Bedeutung von Feedback

Ein ganz zentrales Element für die jungen Generationen im Bezug auf Führung ist das Thema Feedback. In vielen Unternehmen gilt der Grundsatz: “Nicht kritisiert ist schon genug gelobt!” Gegenseitigem Feedback wird kein besonders hoher Stellenwert beigemessen. Jüngere Generationen jedoch sind in einer Zeit aufgewachsen, die von sozialen Medien geprägt sind und wo permanent Feedback in Form von “Likes” gegeben wird. Einen Job auszuführen ohne regelmäßiges Feedback von der Führungskraft zu bekommen, ist für diese Generationen praktisch unvorstellbar. Sie müssen wissen, wie ihre Leistung in Bezug auf Arbeitsaufgaben und ihre Position im Team bewertet wird, und inwiefern sie die Anforderungen erfüllen, bzw. wie sie sich verbessern können.

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Gegenseitiges Feedback ist allerdings nicht nur für die jungen Generationen von Vorteil, sondern auch eine große Wachstumschance für viele Unternehmen. Durch Feedback kann es z.B. zu einer Weiterentwicklung und Verbesserung der Unternehmenskultur und der  Unternehmensprozesse kommen, sodass beide Seiten klar profitieren.

Unser Fazit zum Thema Wertewandel und Führung

So wie sich die Generationen voneinander unterscheiden, so unterscheiden sich auch die Anforderungen, die die verschiedenen Altersgruppen an ihre Führungskräfte und an die Zusammenarbeit im Allgemeinenen haben. Genau aus diesem Grund empfehlen wir jedem Arbeitgeber bzw. Führungskraft, sich intensiv mit diesen Herausforderungen und Auswirkungen auseinanderzusetzen.

Dabei geht es nicht nur um ein starkes Arbeitgebermarketing und den Wettbewerb um die besten Talente, die auch noch zum Unternehmen passen. Es geht auch um leistungsstarke heterogene Teams, die zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen.

Setzen Sie hier auf Offenheit, Flexibilität und Veränderungsbereitschaft, um die Kompetenzen und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter, sowie ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und Werte im Unternehmen optimal zu nutzen!

Das war Teil 3 „Wertewandel und Führung“ der Reihe Wertewandel in der Arbeitswelt. Lesen Sie auch Teil 1 „Wertewandel in der Arbeitswelt“ und Teil 2 „Wertewandel – Anforderungen der nachwachsenden Generationen“.

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Karoline Heller

Karoline Heller ist Bloggerin für die Neudenkerei und beschäftigt sich vorrangig mit dem Thema Arbeit 4.0. Ihr Forschungsgebiet und ihre Leidenschaft liegen im Bereich der sich wandelnden und flexiblen Arbeitswelt. Sie hinterfragt alte Arbeitsmodelle und veraltete Denkweisen in der Berufswelt.

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